Striezelmarkt in Dresden

 

 

Dresden - eine Adventsschuhgeschichte     (von Alfred Genzel)

 

Es begann damit, dass ich in unserem Weltblatt WZ die Notiz las:

 

Kleintierzüchter fahren endlich nach der Corona-Zeit wieder zum Dresdener Striezelmarkt.

 

Ich dachte bei mir, da könnste auch hinfahren mit dene. Verbindung mit dem Max Dürnberger aufgenommen. Der hat sich gefreut und schon war ich knapp 500 € los, die sich gewaltig gelohnt haben.

 

Wie sich gehört, Koffer gepackt mit allem, was man brauchen tut.

 

Und nicht die Winterschuhe vergessen, wie Max so schön sagte, wir fahren auch in das Erzgebirge und da liegt bestimmt Schnee. Und nicht nur da, sondern auch in der ganz Gegend von Dresden. Gut so! Ich also zur Fahrt die Kompressionsstrümp und die altgediente Schneeschuh angeärbert. Die Vorfreude war schon groß und am Abreisetag hin zum Sportplatz in Imscht und in den Bus eingestiege, auf einen guten Platz hinten im Bus gesetzt und auf die Dinge gewartet, die da kommen mussten. Nach einer dunklen Fahrt durch die weiße „Goldene Wetterau“ steuerte Max, nachdem alle zugestiegen waren, auf die Autobahn mit Kurs Dresden ein.

 

Die erste PP-Pause beschwor mein Verhängnis und Pech herauf. Ich dachte, als ich durch den wunderschönen Schnee stampfte: „Wieso ist mein rechter Fuß so kalt?“ Im Bus stellten wir, das heißt, die sogenannte Schuh-Connection, fest, dass sich die Sohle vom rechten Schuh gelöst hatte.

 

Was blieb mir anderes übrig, bei ersten Großen Halt in Dresden für neues Schuhwerk zu sorgen. Während die Reisegruppe die ersten wunderschönen Eindrücke von der wiederaufgebauten Dresdener Innenstadt auf sich wirken ließen, habe ich mir die neuen Winterschuhe mit dem richtigen Profil gekauft.

 

Sie waren modisch topp und chic. Aber für hessische Fieß vielleicht zu elegant und ebbes zu eng, wie ich fühlte beim Einsteigen in die Schuh.

Also mit den Schnüren gewerkelt und rumgemacht, kam ich mit Hilfe der sieben Frauen in die Schuhe hinein, wenn es auch sich nicht ganz so angenehm fühlte, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber „Hühneraugen“ zu und durch.

 

Aber ohne Kommentar von meinem „letzten“ Sitznachbar Volker ging die Sache nicht über die Bühne. Von wegen“ jeder einzelne Schuh quietscht und sind noch sehr trocken“ Ich habe die Botschaft begriffen und dann war vorerst war Ruh.

 

Am Abend habe ich mir im Hotel natürlich die bequemen Hausschlappen, die ich in weiser Voraussicht mitgenommen hatte, an. Meinen Füßen ging es gut, das Abendessen schmeckte, weil ich Hunger hatte und das erste Bier zischte die sehnsüchtige Kehle erfrischend herunter.

 

Die Hüterin der Bierzapfanlage und umliegender Bierseidel war noch nicht vom Tisch weg, da bestellte ich ein neues köstliches Bier. So ging es an diesem Abend weiter. Dennoch von der langen Fahrt waren die meisten wohltuend müde und gingen zeitig zu Bett.

Denn: am zweiten Tag unserer Adventsfahrt stand eine Stadtrundfahrt und der Besuch des Striezelmarkts auf dem Programm.

 

Hier möchte ich einige Worte über unseren Fahrer, Max Dürnberger, sagen. Ich muß ihn, obwohl es mir schwerfällt, von ganzem Herzen loben. Ich habe zwar schon einige Busfahrten und deren Fahrer erlebt, aber, wie schön sagte Peter und Simone, die uns übrigens ganz ausgezeichnet betreuten und keine Wünsche offenließen, UNSER Max ist ein Goldstück (wenn er auch ein Tiroler ist).

 

Souverän und sicher steuerte er den langen Bus durch eigentlich unmögliche und enge Durchfahrten, über fast Glatteis (man merkte den erfahren österreichischen Schnee- und Glatteisfahrer) und rückwärts durch Toreinfahrten und bei der Stadtrundfahrt durch eine fast 500 m (in Worten: fünfhundert) Stichstraße, nur weil sich die sehr sympathische Stadtführerin leicht geirrt hatte.

 

Ihr sei verziehen, denn wir alle kamen in den Genuss einer kurzweiligen und zum Teil sächsischen geführten Stadtrundfahrt ohne den üblichen Datenmüll. Und wie es bei Frauen den Gerüchten nach so üblich ist, konnte sie nicht umhin, den weiblichen Busreisenden und deren Aufmerksamkeit auf die Statue des Dickballwerfers vor dem Deutschen Hygiene-Museum zu lenken. „Guggen Sie sich ruhisch den scheenen Gerl uff dem Sockel an. Eenen scheenen Ball hatt er!“

 

Allgemeines Kopfnicken waren die Antworten und ein schelmisches Lächeln umspielten die weiblichen Münder. Eine wissende Stille erscholl mit Macht durch den Bus. Wir Männer schauten unverständlich in der Gegend umher und wussten nicht, was eigentlich damit gemeint war. Oder wollten es einfach nicht wissen. Selbstverständlich zeigte sie uns die Weinberge von Dresden, die aus den Elbwiesen am Ufer hervorwuchsen. Die darüberstehenden Villen der Winzer zeugten von einem gesunden Wirtschaften der Weinbauer. Es war beeindruckend.

 

Wie gesagt, Max ist der zweite „Rückwärtsfahrer“, den ich in meinem Leben kennen gelernt habe, der ohne einmal den Kopf zu drehen, nur durch Rückspiegel sich orientierend, zentimetereng den Bus wieder in die richtige Richtung brachte, so dass wir applaudierend dieser Fahrtleistung unsere Tour durch das winterliche Elbflorenz fortsetzen konnten. Viele Stationen wurden angefahren und sehr launisch und humorvoll erläutert.

 

Auch wurde das obligatorische Molkereigeschäft Pfund mit seinen kunstvoll handbemalten Fliesen besucht. Vor „lauter“ Fliesen sah ich keine Milch. Oder ich hatte wohl noch Tomaten auf den Augen.

 

Es ist erstaunlich was der große Landesvater und sächsische Kurfürst „August, der Starke“ im Laufe seiner Regentschaft geschaffen hatte. Wenn es auch nicht immer reibungslos ablief, die Dresdner haben ihm ein goldenes Reiterdenkmal vor dem Neustädter Markt hingestellt, um an eine historische Gestalt der Geschichte zu erinnern.

 

Und dann das eigentliche Ziel unserer Adventsfahrt:

 

DER STRIEZELMARKT von Dresden auf dem Altmarkt in der Nähe der Frauenkirche, die am Morgen während der Stadtführung besucht wurde. Was das Besondere des Dresdners Weihnachtsmarktes ist, erschloss sich den Gästen aus der Wetterau sofort: Es waren zum einem die wunderschön dekorierten Hütten und zum anderen die große Holzpyramide hinter dem begehbaren Schwibbogen. Die Eindrücke waren so reichhaltig, dass ich nicht wusste, wo sollte ich zuerst hinschauen, denn das Auge entdeckte immer wieder neue Kleinode der Schnitzkunst aus dem Erzgebirge. Dabei vergaß ich tatsächlich, Glühwein zu trinken und ein „sächsisches Bratwürstchen“ zu verdrücken. Na ja, hab ich mir eben halt den Appetit für den Abend aufgehoben.

 

Nach einer kurzen Zeit der Erholung im Hotel ging es am Abend in das Ball- & Brauhaus Watzke nach einer kurzen Busfahrt zum Essen. Rappelvoll war die „Bude“; glücklicherweise war vorbestellt und wir alle fanden Platz, damit die „Raubtiere“ die Fütterung einnehmen konnten. Uns Wetterauern wurden verschiedene Biersorten, die wir noch nicht kannten, zur Auswahl angeboten. Einige Mutige bestellten sich von den exotischen Sorten und haben das überstanden.

 

Zurück im Hotel, ging es dann in den Gewölbekeller zum „Absacker“ und das gewohnte Bier erquickte die inzwischen wieder getrockneten Kehlen. Bei Lachen und lustigen Erzählungen klang dieser zweite Abend feuchtfröhlich aus.

 

PS: Über meine Schuhe wurde seltsamerweise nicht gelästert.

 

Das kam dann am nächsten Tag morgens nach dem reichhaltigen Frühstück umso dicker. Der „liebe“ Volker fing wieder damit an, dass meine Schuhe wieder quietschen würden und sehr trocken daherkamen.

 

Ich war eigentlich froh, dass ich unter schweren Mühen geschafft hatte, die Schuhe anzuziehen, aber als endlich die „Meute“ die „Beute“ zum freudigen Herzkreislauftrank erobert hatten, kam meine unmittelbare Sitznachbarin mit einem Spruch daher, der mich in meinen Grundfesten erschütterte:

 

„Warum mache Sie net einfach den Reißverschluss von Ihne Ihr Schuh uff?“ Völlig benommen ob dieser Rede fand ich tatsächlich unter dem gutgemeinten und fröhlichem plötzlich sich entladenen Gelächter der übrigen Fahrgäste an der Seite der Schuhe die Reißverschlüsse. Jetzt ging es ganz einfach und zwei Tage voll mühsamer Schuhproblemen waren wie weggeblasen.

 

Der Ausflug nach Seiffen im Erzgebirge zum Schwibbogen-Weihnachtsmarkt war gerettet.

Unbeschwert konnte ich die wunderschöne Fahrt durch eine einmalige Schneelandschaft genießen.

 

Alle waren „gut drauf“, keiner wurde von der Tal- und Bergfahrt über die engen, teilweise verschneiten Straßen seekrank. Am Ziel angekommen entließ uns Max, Peter und Simone  für einige Stunden, damit wir in Ruhe und beschaulich die Wiege der erzgebirgischen Holzschnitzkunst besichtigen konnten. Einige besuchten die bekannte Rundkirche des Ortes, welche auf fast jeder Postkarte abgebildet ist und ließen sich von handwerklichen Höchstleitungen verzaubern. Nach diesem wirklich schönen Besuch des Holzschnitzkunststädtchens im Erzgebirge (ein bisschen Rüdesheim-Gefühl stellte sich trotzdem ein) ging es wieder zurück nach Dresden. Max wählte eine andere Fahrroute als die Hinfahrt, mithin kamen wir durch eine andere interessante Gegend, die den Eindruck einer zauberhaften und reizvollen Winterlandschaft verstärkte.

 

Am zweiten Abend im Ball- & Bierbrauhaus Watzke konnten wir dann dank der Speisen- und Getränkekarte unseren „wohlverdienten“ Appetit befriedigen Zum Abschluss des ereignisreichen Tages landeten wir wieder wie selbstverständlich im Gewölbekeller des Hotels, wo in froher Runde von den verschiedenen Beobachtungen und Erlebnissen der drei angenehmen aufregenden Tage gegenseitig berichtet wurde. Zeitweise herrschte ein wetterauerrisches babylonisches Sprachengewirr.

 

Bis in die „Puppen“ haben dann die fröhlichen Ausflügler den Tag ausklingen lassen.

Es ist jedes Mal so, hat man endlich ungefähr den Stadtplan der besuchten Stadt im Kopf, gehts‘ wieder heimwärts.

 

Aber der „Karnickelverein“ wäre nicht der „Karnickelverein“; hätte nicht Peter und Max da noch eine Überraschung im „Petto“. Es war zwar im Fahrplan schon verraten, es war zum Abschluss der kurzweiligen Viertagefahrt ein großes Vergnügen, den Erfurter Weihnachtsmarkt, wunderschön unterhalb des Erfurter Domes gelegen, zu besuchen.

Viele weihnachtlich dekorierte Buden mit guten und nicht „abzockerischen“ Preisen luden ein, herumzubummeln und die letzten versteckten weihnachtlichen Gefühle hervorzulocken.

Dennoch waren alle froh, sich wieder im Bus auf den bequemen Sitzen zu platzieren und dann von dem eintönigen „ratter-ratter-ratter“ in ein erholendes Nickerchen hinüber zu gleiten. Ich kann mir gut vorstellen, dass das eine oder andere schöne Erlebnis der vier Tage im Halbschlaf nacherlebt wurde.

 

Wohlbehalten sind wir alle zu Hause eingetroffen.

 

Ich habe mich auf jeden Fall für die Tour nach Südtirol vormerken lassen. Selbstverständlich mit dem richtigen Schuhwerk ausgerüstet. Versteht sich. 

 

Peter, Volker und Max beim "aufwärmen"


Vorstandsitzung im November

 

(Trotz der geistigen Getränke im Vordergrund wurde auch einige Themen für 2023  nüchtern besprochen)


Berichte, Themen und Ausblicke 

 

Zur Jahreshauptversammlung hatten wir jetzt in das Bürgerhaus eingeladen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Peter Treulieb erinnerte er in seinem Geschäftsbericht an die Veranstaltungen des letzten Geschäftsjahres 2021. Der Jahresbericht fiel, wie der aus dem Jahr 2020, aufgrund der Pandemie ungewohnt dürftig aus. Die in den September verlegte Ferienfahrt führte die Kleintierzüchter 5 Tage  bei sehr schönem Sommerwetter in das 4-Sterne Hotel Bergland in Lermoos in der Tiroler Zugspitz-Arena. Die angedachte Tagesfahrt konnte aufgrund der Verlegung nicht stattfinden. Der Bericht von Kassierer Werner Klein ließ geordnete finanzielle Verhältnisse erkennen. Die Revisoren bestätigten eine einwandfreie Buchführung und beantragten die Entlastung des Vorstandes, die auch einstimmig erfolgte. Bei der turnusmäßigen Vorstandsneuwahl erhielt die bisherige Vorstandschaft mit Peter Treulieb an der Spitze das Vertrauen für weitere 3 Jahre ausgesprochen. 


Weck, Worscht und Wein/Sekt

 

Die diesjährige Tagesfahrt führte den Kleintierzuchtverein im bis auf den letzten Platz belegten Reisebus bei sonnigem Wetter in das fränkische Weinbaugebiet. Nach einem Frühstück auf der Raststätte Spessart  unter dem Motto „Worscht, Weck und Sekt“ ging es mit Busfahrer Max Dürnberger am Steuer weiter nach Volkach.  Hier erwartete die Reisegruppe die  >MS UNDINE< zu einer  90minütigen Schifffahrt „rund um die Volkacher  Mainschleife“. Zurück vom Schiff geht es direkt zum Weingut Voll in Eschersdorf zu einer kleinen Weinprobe mit Häcker-Brotzeit. Hier erfuhr man bei der Weinverkostung sehr viel Wissenswertes rund um den Wein und das fränkische Anbaugebiet an der berühmten Mainschleife. Danach fuhr man gemütlich weiter nach Weibersbrunn im Spessart. Im Gasthaus “Jägerhof“ mit fränkischer Küche feierten die Kleintierzüchter den  traditionellen Abschluss.


 

Sonne, Meer und Matjes

 

Weiter Himmel und frische Seeluft waren jetzt Trumpf beim 43. Vereinsausflug des Kleintierzuchtvereins Ilbenstadt. Ziel der fünftägigen Fahrt war das Hotel Auerhahn in Sande. Früh morgens ging es im sehr gut besetzten Bus Richtung Ostfriesland. Beim  Halt auf  einer Raststätte gab es vom Verein ein Frühstückspaket für die Reiseteilnehmer. Am  Abend wurden  die Gäste mit einem Auftritt des Chantychors  >Schlicktown-Singers< überrascht die mit ihren maritimen Lieder für Begeisterung sorgten. Am nächsten Morgen ging es mit Reiseleiter Günther auf große Friesland-Rundfahrt. Über Wiesmoor entlang der Feenroute erreichte man zur Mittagszeit den Küstenort Greetsiel der bekannt ist für sein Hafen mit Fischrestaurants, traditionellen Fischerbooten und Backsteinhäuser aus dem 18. Jahrhundert. Weiter entlang der Küste erreichte  die Reisegruppe das dreihundert Jahre alte Fischerdorf Neuharlingersiel das auf der ostfriesischen Halbinsel direkt an der Nordsee liegt. Herzstück ist der Hafen mit seiner aktiven Krabbenkutterflotte. Ein besonderer Höhepunkt war der Musikabend im Hotel mit einem Alleinunterhalter der mit seinen Darbietungen die Gäste begeisterte. Am dritten Tag begrüßte Busfahrer Max Dürnberger die Reisegruppe zur Ammerland-Rundfahrt. Die Parklandschaft lud nur so zum Bestaunen der Pflanzen, Bäume und Formhölzer ein. Es schien als würde eine Baumschule an die Nächste grenzen. Angekommen in Bad Zwischenahn stand eine Schifffrundfahrt auf dem gleichnamigen Meer auf dem Programm. Danach konnte der Kurort bei einem Stadtbummel erkundet oder der bekannte Ammerländer Schinken probiert und erstanden werden. Der Morgen des nächsten Tages führte die Kleintierzüchter nach Wilhelmshaven. Beim Spaziergang an der Südpromenade sah man gespannt die einsetzende Flut. Das Marinemuseum und das Aquarium mit Urzeit-Museum konnte besichtigt werden.  Danach ging es weiter in das schmucke Städtchen Jever mit dem herrschaftlichen Schloss mit wunderschönem Schlossgarten als Mittelpunkt. Die Altstadt mit seinen urigen Winkeln lud zum Bummeln und spazieren ein. Nicht fehlen durfte natürlich eine Teilnahme an der ostfriesischen Teezeremonie. Die Gäste erlebten wie der Tee dort traditionell zubereitet wird. Welche Zutaten benötigt werden und wie der Ostfriese seinen Tee genießt. Am letzten Reisetag ging es Richtung Heimat. Nach dem Mittagessen in Havixbeck kam  man am frühen Abend nach einer Erinnerungswerten Ferienfahrt, auch dank des erfahrenen Buslenkers Max, wieder in Ilbenstadt an.